ANBAU UND VERWENDUNG DES MOHNS

Anbau des Schlafmohns

Der Schlafmohn ist eine einjährige Pflanze und erreicht Wuchshöhen von 30 bis 150 Zentimetern. Er

wird im März ausgesät und beginnt siebzig bis neunzig Tage danach zu blühen – seine meist rot leuchtenden Blüten sind eine wahre Augenweide. Im September ist Erntezeit, wobei dafür extra umgebaute Mähdrescher zum Einsatz kommen, so dass Kapsel und Samen nicht beschädigt werden. Danach wird er schonend gereinigt und gelagert. Vom Schlafmohn gibt es die Varianten Weißmohn, Graumohn und Blaumohn.

Der Anbau des Mohns ist wegen seines Morphingehaltes in Deutschland stark reglementiert und genehmigungspflichtig, übrigens auch als Zierpflanze. In Österreich dagegen ist es beispielsweise völlig legal, Schlafmohn anzubauen – wie auch in anderen Ländern. So wird Mohn vor allem in Asien kultiviert, wobei Indien hierbei hervorzuheben ist. Weitere Anbaugebiete sind Ungarn, Tschechien, die Türkei und Australien.

 

Leckere und gesunde Zutat für zahlreiche Speisen

Ich halte den Mohn für eine wunderbare und wichtige Zutat in einer glutenfreien und veganen Küche sowie zur Sicherstellung einer vollwertigen Ernährung. Auch für Sportler und aktive Menschen, die auf eine hohe Nährstoffdichte achten müssen und wollen, ist er eine großartige Bereicherung. Der Mohn verleiht zahlreichen Speisen eine lecker-nussige Note und ist vielseitig einsetzbar. Sie können damit Aufstriche, Suppen, Füllungen, Gemüsegerichte, Backwaren und einiges mehr herstellen. Auch für Müslis und Rohkostsalat, herzhafte Gerichte sowie Salatsaucen ist der Mohn eine hervorragende Zutat. Mohnöl findet vor allem in der kalten Küche Verwendung und passt hervorragend zu Rohkost oder Desserts.

Für die Zubereitung können Sie alle Varianten des Schlafmohns verwenden. Aufgrund seiner gesunden Fettsäuren und des hohen Nährstoffgehaltes – u.a. ist er das kalziumreichste Lebensmittel überhaupt – ist er für alle gesundheitsbewussten Menschen eine Bereicherung auf dem Speiseplan. Auch wenn Sie auf Gluten verzichten müssen oder wollen, ist der Mohn hervorragend geeignet. Das hochwertige, milde und farblose Speiseöl, das aus den Samen gewonnen wird, verleiht zahlreichen Speisen ein leichtes nussiges Aroma – je nachdem, aus welcher Mohnsorte es gewonnen wird (siehe Warenkunde). Es wird hauptsächlich in der kalten Küche verwendet und verfeinert Salate, süße Desserts, aber auch – nachdem sie abgekühlt sind – Suppen, Gemüsegerichte und Soßen.

 

Harmloser Mohn im vielseitigen Einsatz

Wird der Milchsaft der unreifen Samenkapseln getrocknet, kann daraus aufgrund der zahlreich enthaltenen Alkaloide das Rausch- und Suchtmittel Opium gewonnen werden. Das ist der Grund, warum immer wieder Bedenken über die Verwendung des Mohns als Lebensmittel geäußert werden. Wenn Sie allerdings in unseren Supermärkten oder auch bei guten Onlineanbietern Mohn kaufen, brauchen Sie keinerlei Angst vor einer berauschenden oder einschläfernden Wirkung zu haben. Der in Deutschland im Verkauf angebotene Mohn ist völlig harmlos, zumal der Samen selbst keine Rauschwirkung hat.

Mohnöl kommt aufgrund seiner hautpflegenden Eigenschaften und des dezenten Dufts auch in Kosmetika zum Einsatz. Wegen seines hohen Eiweißgehaltes wird Mohnöl zudem als Tierfuttermittel genutzt. In einigen Ländern – wie beispielsweise in der Balkan-Region – wird der Schlafmohn ganz offiziell für medizinische Zwecke angebaut. Denn auch heute noch werden Opiate in der modernen Medizin als wichtiges Anästhesiemittel verwendet. Seine verschiedenen Inhaltsstoffe wie Codein oder Papaverin kommen zudem u.a. bei starkem Reizhusten sowie Krämpfen von Magen, Darm, Gallenblase oder Harnwegen zum Einsatz.